Biokunststoffe und Bioplastiken werden auf Basis von Soja, Mais und Zellulose hergestellt. Die Verwendbarkeit dieser Kunststoffe ist aufgrund ihrer Härte und Leichtigkeit vielfältig. Zu ihren Eigenschaften zählen die gesundheitliche Unbedenklichkeit sowie die biologische Abbaubarkeit. Die Herstellungskosten sind im Vergleich zur konventionellen Kunststoffproduktion höher.
Die Gewinnung von Biokunststoffen basiert auf der Verwendung von transgen veränderten Kulturpflanzen und Bakterien. Aus diesen Pflanzen lassen sich Materialien produzieren, die man wie technische Plastikwerkstoffe benutzen und verarbeiten kann (Nachtigall, 2002, S. 71). Diese Plastikwerkstoffe sind gut kompostier- und verrottbar. Sie eignen sich sowohl für den kurz- (Plastikgeschirr) als auch für den längerfristigen Einsatz (Verbundmaterialien) (Nachtigall, 2002, S. 71).

Sogenannte Biokunststoffe und Bioplastiken aus Pflanzen verfügen über die notwendigen physikalischen und chemischen Voraussetzungen für eine praktische Verwertbarkeit. Sie sind beständig gegen UV-Strahlung. Wasserundurchlässigkeit, thermoplastische Verformbarkeit sowie Elastizität sind weitere spezifische Eigenschaften. Die Verarbeitungsmöglichkeiten sowie der Einsatzbereich sind vielfältig. Plastikkunststoffe lassen sich spritzgiessen, schmelzspinnen, extrusionsblasverformen, spritzblasverformen und als Filmblasen verarbeiten. Durch diese Verarbeitungstechniken lassen sich vielfältige Gegenstände des täglichen Gebrauchs wie Becher oder Shampooflaschen, aber auch verrottbare Folien für die landwirtschaftlichen Gebrauch, Bindemittel zur Lackherstellung oder aber im medizinaltechnischen Bereich Gerüststrukturen für künstliche Organe herstellen.

Solange sogenannte Biopol-Gegenstände im Normalgebrauch sind, bleiben sie dauerfunktionell. Die Zersetzung beginnt erst, wenn die Biokunststoffe am Ende ihres Lebenszyklus auf Mülldeponien mit Mikroorganismen wie Pilzen und Bakterien in Berührung kommen.

 

Literatur:

  • Nachtigall, W. (2002). Grundlagen und Beispiele für Ingenieure und Naturwissenschaftler (2. Auflage). Berlin/Heidelberg: Springer.