Wasserarten

Wasser ist nicht gleich Wasser. Unterschieden wird zunächst einmal in blaues und grünes Wasser.

Der sichtbare Wasserstrom, der sich durch Flüsse, Seen und das Grundwasser bewegt wird als blaues Wasser bezeichnet. Bei Niederschlag kann das blaue Wasser aus Oberflächenabfluss in Bächen, auf Wegen und in Rinnen weiterbestehen. Der blaue Wasserfluss ist also die Wasserbewegung in den aquatischen Ökosystemen der Bäche, Flüsse, Seen und des Grundwassers. Für uns Menschen steht dieses Wasser zur direkten Nutzung zur Verfügung. Hingegen wird der Wasserdampf von der Erdoberfläche in die Atmosphäre durch Verdunstung als grünes Wasser oder auch als Transpiration bezeichnet. Es beinhaltet den Wasserverbrauch der Wälder, Wiesen und der Landwirtschaft (Regenfeldbau), der direkt aus dem Niederschlag stammt (vgl. Mauser, 2007, S. 56ff.).

Gemäss Hopp (2004) kommt natürliches Wasser in der Luft, in den Gesteinen und dem mit Pflanzen bewachsenen Boden in Kontakt. Nachfolgend werden einige natürliche Wasservorkommen aufgezählt und beschrieben:

Regenwasser:

Es gilt als das reinste natürliche Gewässer, da es einem natürlichen Destillationsprozess unterzogen wird. Es beinhaltet Staubteilchen und gelöste Gase, welche der natürlichen Luft, den Industriegasen oder auch Vulkaneruptionen entstammen können.

Quell- und Flusswasser:

Der gelöste Feststoffanteil besteht mehrheitlich aus Calcium- und Magnesiumverbindungen, die für die Wasserhärte massgebend sind. Zusätzlich enthält es geringe Mengen an Natrium- und Kaliumionen, Eisen- und Manganionen sowie die entsprechenden Anionen (Karbonat-, Chlorid- und Sulfationen). Die Qualität des Flusswassers und des Binnengewässers wird vom Oberflächengewässer, vom Grundwasser und vom Übergangs-und Küstengewässer in den Mündungen beeinflusst.

Süsswasser:

Das Süsswasser enthält einen sehr geringen Salzgehalt von weniger als 0,02%. In der Natur findet man es als Gewässer der Seen, als Flusswasser, aber auch als Grundwasser. Nach einer entsprechenden Aufbereitung kann es als Trinkwasser oder als Brauchwasser genossen werden.

Mineralwasser:

Mineralwasser ist Quellwasser, welches aus grossen Mengen an Gasen wie Kohlenstoffdioxid, CO2 und/oder gelösten Feststoffen besteht. Die Mineralquellen können Temperaturen bis zu 100°C aufweisen. Mineralwasser als Trinkwasser sind natürliche oder aus künstlich erschlossenen Quellen gewonnene Wässer. Sie enthalten mindestens 1000mg gelöste Salze oder 250mg freies Kohlenstoffdioxid.

Rohwasser:

Rohwasser ist (Süss-)Wasser, welches noch nicht aufbereitet wurde. Rohwasser ist auch zur Trinkwassernutzung geeignet, sofern es keine erhöhten Schadstoffwerte aufzeigt.

Trinkwasser:

Trinkwasser ist Süsswasser, welches für die Menschen zum Genuss und Gebrauch verwendet wird. Es sollte klar, geruchlos, geschmacklich einwandfrei, frei von Krankheitserregern, arm von Keimen sein sowie einen bestimmten Anteil an Mineralsalzen aufweisen.

Meerwasser:

Meerwasser besteht aus 3.5% gelösten Salzen, von denen wiederum 3.0% Kochsalz sind. 0.5% bestehen aus Verbindungen circa 50 verschiedenen Ionen. Der Salzgehalt der Meere ist abhängig von den Flüssen der Kontinente, die in die Ozeane münden. Das Regenwasser dringt in die tiefen Erdschichten ein und löst dabei verschiedenste Mineralsalze heraus. Dieses Grundwasser sammelt sich in Rinnsalen und Bächen und fliesst über Flüsse wieder zurück ins Meer.

Grundwasser:

Grundwasser kommt stehend oder fliessend unter der Erdoberfläche bis in den tieferen Erdschichten vor und entstammt zum grössten Teil aus den atmosphärischen Niederschlägen, aber auch aus Fluss- und Seewasser. Das bedeutet, dass das Grundwasser ein Teil des Wasserkreislaufs ist (vgl. ebd., S. 22ff.).

 

Literatur:

  • Hopp, V. (2004). Wasser, Krise? Wasser, Natur, Mensch, Technik und Wirtschaft. Weinheim: WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA
  • Mauser, W. (2007). Wie lange reicht die Ressource Wasser? Der Umgang mit dem blauen Gold. Frankfurt am Main: Fischer Verlag.